Psalm 9

1Dem Vorsänger. Auf Muth-Labben[1] bedeutet »Auf den Tod des Sohnes«.
. Ein Psalm Davids.[2] Ps 9 u. 10 bilden eine Einheit. In lockerer Abfolge, die sich über beide Psalmen hin erstreckt, richten sich Anfangsbuchstaben von Satzanfängen nach dem hebräischen Alphabet.

2Ich will den Herrn loben von ganzem Herzen, ich will alle deine Wunder erzählen.
3Ich will mich freuen und frohlocken in dir, ich will deinem Namen lobsingen, du Höchster!
4Als meine Feinde zurückwichen, da strauchelten sie und kamen um vor deinem Angesicht.
5Denn du hast mein Recht und meine Sache geführt, du sitzt auf dem Thron als ein gerechter Richter!
6Du hast die Heidenvölker gescholten, den Gesetzlosen umgebracht, ihren Namen ausgelöscht auf immer und ewig.
7Der Feind – er ist völlig und für immer zertrümmert, und die Städte hast du zerstört; ihr Andenken ist dahin.
8Aber der Herr thront auf ewig; er hat seinen Thron aufgestellt zum Gericht.
9Ja, Er wird den Erdkreis richten in Gerechtigkeit und den Völkern das Urteil sprechen, wie es recht ist.
10Und der Herr wird eine Zuflucht[3] wörtlich hohe Burg.
sein dem Unterdrückten, eine Zuflucht in Zeiten der Not.
11Darum vertrauen auf dich, die deinen Namen kennen; denn du hast nicht verlassen, die dich, Herr, suchen!
12Lobsingt dem Herrn, der in Zion wohnt, verkündigt seine Taten unter den Völkern!
13Denn er forscht nach der Blutschuld und denkt daran; er vergisst das Schreien der Elenden nicht.
14Herr, sei mir gnädig! Sieh, wie ich unterdrückt werde von denen, die mich hassen! Befreie mich[4] wörtlich Hebe mich empor.
aus den Toren des Todes,
15damit ich all deinen Ruhm erzähle in den Toren der Tochter Zion[5] d.h. in den Toren Jerusalems. Die Tore einer Stadt waren der Ort der Rechtssprechung und der öffentlichen Zusammenkunft.
, damit ich jauchze über dein Heil!
16Die Heidenvölker sind versunken in der Grube, die sie gegraben haben; ihr Fuß hat sich gefangen in dem Netz, das sie heimlich stellten.
17Der Herr hat sich zu erkennen gegeben, hat Gericht gehalten; der Gottlose ist verstrickt in dem Werk seiner Hände! (Saitenspiel – Sela.)
18Die Gottlosen müssen ins Totenreich hinabfahren, alle Heidenvölker, die Gott vergessen.
19Denn der Arme wird nicht für immer vergessen; die Hoffnung der Elenden[6] oder Gebeugten / Demütigen. Das Wort bezeichnet solche, die in der Bedrängnis ergeben und demütig bleiben und an Gott festhalten.
wird nicht stets vergeblich sein.
20Steh auf, o Herr, damit der Mensch[7] hebr. enosch = der sterbliche, sündige Mensch (vgl. Fußnote zu Ps 8,5), ebenso Vers 21.
nicht die Oberhand gewinnt, dass die Heidenvölker gerichtet werden vor deinem Angesicht!
21O Herr, lege doch Furcht auf sie, damit die Heidenvölker erkennen, dass sie [sterbliche] Menschen sind! (Sela.)