Nehemias Trauer um Jerusalem und sein Bußgebet

1Dies ist die Geschichte Nehemias, des Sohnes Hachaljas: Es geschah im Monat Kislew, im zwanzigsten Jahr,[1] d.h. im 20. Jahr der Regierung des persischen Königs Artasasta (= Artaxerxes I. Longimanus, 464-423 v. Chr.), der wie seine Vorgänger Kyrus und Darius über das ehemalige babylonische Reich regierte, in dem Juda eine kleine Provinz war (vgl. Kap. 2,1).
dass ich in Susan in der Königsburg[2] oder in der befestigten Oberstadt. Susa in Elam war die Winterresidenz der persischen Könige.
war.
2Da kam Hanani, einer meiner Brüder, mit etlichen Männern aus Juda, und ich erkundigte mich bei ihm über die Juden, die Entkommenen, die nach der Gefangenschaft übriggeblieben waren, und über Jerusalem. 3Und sie sprachen zu mir: Die Übriggebliebenen, die nach der Gefangenschaft übriggeblieben sind, befinden sich dort in der Provinz in großem Unglück und in Schmach; und die Mauern Jerusalems sind niedergerissen und ihre Tore mit Feuer verbrannt!
4Und es geschah, als ich diese Worte hörte, da setzte ich mich hin und weinte und trug Leid etliche Tage lang; und ich fastete und betete vor dem Gott des Himmels 5und sprach: Ach, Herr, du Gott des Himmels, du großer und furchtgebietender Gott, der den Bund und die Gnade denen bewahrt, die ihn lieben und seine Gebote halten! 6Lass doch deine Ohren aufmerken und deine Augen offen sein, dass du auf das Gebet deines Knechtes hörst, das ich nun vor dir bete Tag und Nacht für die Kinder Israels, deine Knechte, und mit dem ich die Sünde der Kinder Israels bekenne, die wir an dir begangen haben! Auch ich und das Haus meines Vaters haben gesündigt! 7Wir haben sehr verwerflich gegen dich gehandelt, dass wir die Gebote, die Satzungen und Rechtsbestimmungen nicht befolgt haben, die du deinem Knecht Mose geboten hast.
8Gedenke doch an das Wort, das du deinem Knecht Mose gegeben[3] wörtlich angeordnet / geboten.
hast, indem du sprachst: »Wenn ihr treulos handelt, so will ich euch unter die Völker zerstreuen;
9kehrt ihr aber zu mir um und befolgt meine Gebote und tut sie – selbst wenn einige von euch bis ans Ende der Himmel verstoßen wären, so würde ich sie doch von dort sammeln und sie an den Ort bringen, den ich erwählt habe, damit mein Name dort wohnen soll!«
10Sie sind ja doch deine Knechte und dein Volk, das du erlöst hast durch deine große Kraft und durch deine mächtige Hand. 11Ach Herr, lass doch dein Ohr aufmerksam sein auf das Gebet deines Knechtes und auf das Gebet deiner Knechte, die das Verlangen haben, deinen Namen zu fürchten, und lass es doch deinem Knecht heute gelingen, und gib ihm Barmherzigkeit vor diesem Mann! – Ich war nämlich der Mundschenk des Königs.[4] d.h. ein hoher Hofbeamter, der für die Getränke des Königs verantwortlich war; eine einflussreiche Vertrauensstellung.